Wir sind die „Freienwalder 21“, eine seit über 20 Jahren bestehende Hausgemeinschaft aus 28 Erwachsenen und 12 Kindern, Tendenz steigend. Der älteste Mieter, ein freischaffender Künstler, lebt und arbeitet seit 30 Jahren in diesem Haus. Der jüngste Mitbewohner ist gerade sechs Monate alt. Die Nachbar*innenschaft setzt sich aus Wohngemeinschaften, Familien, Alleinstehenden und Alleinerziehenden zusammen. Viele von uns sind in sozialen, pädagogischen Projekten und in der Umweltbildung involviert, engagieren sich lokalpolitisch oder leisten künstlerisch Beiträge zu unserer Kiezkultur.
Charakteristisch für unser Haus ist ein respektvolles, freundschaftliches, solidarisches Miteinander. Dreh- und Angelpunkt unseres Zusammenlebens ist der gemeinschaftlich genutzte und gestaltete Garten, in welchem unsere Kinder miteinander aufwachsen. Neben einem Schauplatz für kulturelle Veranstaltungen wie beispielsweise Filmvorführungen ist dieser vor allen Dingen ein Ort des nachbarschaftlichen Austauschs und freundschaftlicher Beziehungen.
Im September diesen Jahres wurden wir über die Umwandlung unseres Wohnraums in Eigentumswohnungen informiert. Der Erwerb einer Eigentumswohnung liegt nicht in unserem Interesse – vielmehr haben wir zum Ziel, das Haus in seiner bestehenden Mieter*innenstruktur zu erhalten anstatt es als Spekulationsobjekt auf dem freien Markt zu belassen. Weitere Infos dazu beim Verein.
Die derzeit für uns unklare Zukunft unserer Wohnsituation beunruhigt uns, da wir es – angesichts der aktuellen Entwicklungen des Berliner Immobilienmarktes – für unmöglich erachten, vergleichbar günstigen Wohnraum zu finden, und unsere Gemeinschaft gefährdet sehen.
Wir haben einen Verein gegründet und vernetzen uns zunehmend mit lokalpolitischen Akteur*innen sowie Initiativen für Menschen, die von Umwandlung und daraus resultierender Verdrängung betroffen sind.
Wir fordern, dass in Berlin Wohn- und Lebensräume nicht als reine Spekulationsobjekt behandelt werden dürfen, damit gewachsene Gemeinschaften und Kiezstruktur weiter entstehen können.
Wir fordern, die Möglichkeit der Umwandlung von Eigentumswohnungen endlich zu stoppen.
Für das Haus fordern wir bezahlbaren Wohnraum und den Erhalt der gemeinschaftlichen Lebensräume wie unseren Gemeinschaftsgarten im Hinterhof und die Spielräume der Kinder.